Die ersten Wochen mit Baby aus der Papa-Perspektive

Ich kann mich noch an die Geburt unseres Sohnes erinnern, als wenn es gestern gewesen wäre. Lass mich Dich mitnehmen in meine Gedanken, wenn ich an die Zeit danach denke. An die ersten Tage und Wochen als Erstlingsvater, die durch Emotionen, Herausforderungen und vieler neuer Erfahrungen geprägt waren. So verliefen die ersten Wochen mit Baby bei uns.

Das Kennenlernen

Vielleicht hast Du unseren Erfahrungsbericht zur Geburt per Kaiserschnitt unseres Sohnes bereits gelesen? Ich möchte dort anknüpfen und mit jetzt ein paar Jahren Abstand diese so bewegende und emotionale Zeit der ersten Wochen nach der Entbindung hier nochmal Revue passieren lassen.

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das erste Mal Vater zu werden, pure Aufregung und voller neuer Erfahrungen ist. Auch wenn in unserem Fall bereits frühzeitig klar war, dass unser Sohn aufgrund von medizinischen Aspekten per Kaiserschnitt zur Welt kommt, bedeutete das für mich nicht weniger Nervosität und Ungewissheit, als der Tag X näher rückte.

Glücklicherweise verlief die Entbindung komplikationslos und mit einem kräftigen Schrei wurden wir von unserem Sohn begrüßt. Von dem Moment an wurde unsere Welt auf den Kopf gestellt und ich erinnere mich noch daran, wie pure Glücksgefühle und Dankbarkeit mit dem Gefühl von Verantwortung einherging.

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Die ersten Wochen mit Baby – Eine unvergessliche Zeit voll wundervoller Erinnerungen und allerlei Herausforderungen

Pure Nähe dank Bonding

Das Schöne an einem Kaiserschnitt für uns Väter sind die ersten Minuten des Bonding. Während meine Frau sich noch von der OP erholen musste, durfte ich dieses zarte Bündel Leben auf meinem freien Oberkörper halten. Unvergessliche Minuten, die ich jedes Mal wieder erlebe, wenn ich unseren Sohn auf dem Arm habe (und erschreckend feststelle, wie schnell er groß wird).

Diese Minuten waren berauschend. Es scheint, als würde die Zeit stillstehen. Wir lagen da, ich habe ihn beobachtet, versucht zu realisieren, was hier gerade für ein Wunder vor sich geht und ihm Wärme, Geborgenheit und Liebe gegeben. Im Nachhinein konnte ich fast zusehen, welches Band sich zwischen uns in diesem Moment gebildet hat.

Nach ca. 30 Minuten wurde die Mama zu uns gebracht und die Familie vereint. Mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich daran denke, wie ich ihr Hugo auf die Brust gelegt habe und die beiden sich nach der Schwangerschaft nun wiedergefunden haben.

Die ersten Tage im Krankenhaus

Wir waren 3 Tage auf der Neugeborenenstation. Glücklicherweise haben wir ein Familienzimmer bekommen, was das weitere Kennenlernen natürlich deutlich entspannter gemacht hat.

Die Tage im Krankenhaus waren rückblickend eine Art Achterbahnfahrt der Gefühle. Es ist schwer als frischgebackener Papa, der zwar intensiv an der Schwangerschaft teilgenommen hat, anfänglich in seine Rolle zu finden. Gleichzeitig ist der Endorphin-Haushalt Tag und Nacht am Limit, so dass ich alles aufgesaugt habe und einfach Papa sein konnte. Als Erfahrung habe ich mitgenommen, dass es überhaupt nicht schwer ist, sich auf etwas Neues einzulassen, wenn man dafür mit Leidenschaft brennt. Etwas, das mir in den letzten Jahren aktiver Vaterschaft oftmals geholfen hat, um ein besserer Vater zu sein, sich selbst immer wieder zu reflektieren und aus Fehlern zu lernen.

Als besondere Herausforderung empfand ich den Spagat zwischen Ehemann und Papa, den ich bewerkstelligen musste. Das Stillen gestaltete sich als schwierig, so dass wir anfangen mussten, mit dem Fläschchen zuzufüttern. Dies bedeutete Stress für meine Frau, die gleichzeitig starke Schmerzen von der OP hatte und in ihrer Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt war. So hieß es für mich, meine Vaterrolle zu finden und gleichzeitig meiner Frau die Stunden so angenehm wie möglich zu machen. Kein leichtes Unterfangen, bei einem Mix aus Emotionen.

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Die ersten Wochen mit Baby sind eine intensive und emotionale Zeit des Kennenlernens.

Nur gut, dass es resolute und erfahrene Krankenschwestern gibt, die einem ziemlich schnell deutlich machen, wie mit einem Säugling umzugehen ist, so dass ich sehr schnell gemerkt habe, jetzt Vater eines Sohnes zu sein.

Am zweiten Tag im Krankenhaus durften auch endlich unsere Familien ihren ersten Enkel und Urenkel kennenlernen. Es war wundervoll, die glücklichen, stolzen Gesichter zu sehen. Erst recht mit etwas Abstand und wenn ich sehe, was für wunderbare Beziehungen Hugo zu seinen Omas und Opas, Tante und Onkel hat.

Endlich Zuhause

Nach drei Tagen und einem Hauch von erster Routine im Umgang mit einem Säugling, durften wir endlich nach Hause. Ich bin heute noch überrascht, einfach entlassen worden zu sein, ohne “Baby-Führerschein” und nachgewiesenen Fähigkeiten im Umgang mit einem Kind. Da wird man zu Eltern und einfach so ihres Weges geschickt. Und so trägt wohl jedes Elternpaar mit seinem winzigen Schatz auch eine ordentliche Portion Verantwortung in der Babyschale mit nach Hause.

Die ersten Wochen mit Baby in unseren eigenen vier Wänden waren wunderschön. Jeder Tag und jede Nacht waren eine Herausforderung mit so einem kleinen Fratz als neues Familienmitglied.

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Zu den einzigartigen Momenten gehören selbstverständlich auch jene, die einen an seine Grenzen bringen. So haben alle Versuche, Tipps und Tricks der Hebamme, das Stillen zur Routine werden zu lassen, leider nicht gefruchtet. Ein Umstand, den wir sehr bedauerten, aber der mir auch die Möglichkeit gegeben hat, aktiv zu werden. Die Gänge der Drogeriemärkte wurden zu einem zweiten Zuhause und das Fläschchen geben rund um die Uhr eine Selbstverständlichkeit. Ja, verdammt anstrengend. Vor allem, als es zurück in den Berufsalltag ging. Wertvoll? Unschätzbar! So wie jeder Handgriff, jede Erfahrung, jede Lektüre, die ich in den ersten Wochen und darüber hinaus als Vater machen, lernen und erfahren durfte.

Die ersten Wochen mit Baby: Meine 3 Tipps für frischgebackene Väter

Meine Erfahrungen und Learnings möchte ich natürlich auch in kompakter Form mit Dir teilen. Vielleicht kannst Du das ein oder andere für Dich bzw. Deinen Partner mitnehmen:

  • Nutze Deine Elternzeit: Ich stehe für aktive Vaterschaft ein und dazu gehört zweifelsfrei, dass wir Väter uns vorab schon intensiv mit den Möglichkeiten der Elternzeitmodelle auseinandersetzen und diese gemeinsam mit der Partnerin und dem Arbeitgeber beschließen. Nicht nur werden in den ersten Wochen unschätzbare Erinnerungen gemacht, auch die Zeit als Familie ist von größter Bedeutung. Lernt euch neu kennen, unterstütze Deine Partnerin und wachst noch enger zusammen.
  • Gleichberechtigung: Ihr seid gemeinsam Eltern geworden und ich rate, Dir als Vater Deinen gleichberechtigten Platz zu nehmen. Versteck Dich nicht hinter Deiner Partnerin. Trau Dich, es ist auch Dein Kind. Es vertraut Dir und möchte Dich genauso wahrnehmen, Deine Liebe und Geborgenheit spüren.
  • Aktivität: Als Resümee der beiden genannten Punkte empfehlen wir, von Beginn an ein aktiver Vater zu sein, der sich offen und neugierig in alle neuen Herausforderungen wirft, um ein gleichbedeutender Teil der Familie zu sein. Nimm die Dinge rund um Dein Kind und Deine Partnerin als selbstverständlich an, es gibt nichts schöneres, als wenn beide Elternteile jede Aufgabe gleichermaßen übernehmen können.

Fazit

Die Gedanken und Erinnerungen liegen klar vor mir, wenn ich an diese einschneidenden Tage und Wochen nach der Geburt unseres Sohnes denke. Die Natur ist ein Phänomen, das unfassbares mit Dir macht, wenn Dich so ein winziges Bündel mit zerknautschtem Gesicht aus Kulleraugen angluckst.

Die erste Zeit mit Baby Zuhause ist zwar nicht immer leicht, dafür aber umso prägender. Es liegen so viele Herausforderungen vor einem, die diese Phase des Kennenlernens einzigartig machen. Saugt diese Erfahrungen auf und taucht ein in das wilde Familienleben.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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