Spielzeug in allen Größen und Formen, Sammlungen aus Stöcken und Steinen, winzig kleine Socken & Co. – durch Kinder im Haus sammelt sich so viel zusätzliches Zeug an, dass es eine wahre Herausforderung wird, Ordnung zu halten. Das gilt besonders für das Kinderzimmer, denn schließlich sind die geliebten Gegenstände dort auch tagtäglich im Gebrauch. Wir erklären, wie Du ein Ordnungssystem für Euer Kinderzimmer entwickelst und beibehältst. Zusätzlich geben wir 10 praktische Tipps zur Kinderzimmer Aufbewahrung.
Inhaltsverzeichnis – Deine Mehrwerte in diesem Artikel
Aufbewahrung Kinderzimmer – Eigenständigkeit ist auch bei der Ordnung wichtig
Um in einem Haushalt mit Kindern Ordnung zu halten, scheint es verlockend, möglichst viel außer Reichweite zu verstauen, so dass die Kinder die Sachen nicht eigenständig hervorholen und damit Chaos anrichten können. Ganz klar, bei Putzsachen, Messern, Scheren und Co. ist das nicht nur sinnvoll, sondern beugt auch etwaige Notfällen vor. Diese Dinge gehören im besten Fall sogar hinter Schloss und Riegel.
Doch wenn es um Spielsachen, Bücher, Kleidung oder Kochgeschirr geht, wird die Taktik der Unerreichbarkeit zumindest mittel- bis langfristig nach hinten losgehen. Denn zum einen werden die Kinder versuchen, einen Weg zu finden, diese interessanten Dinge trotzdem alleine herauszuziehen – und das artet nicht selten in gefährliche Kletteraktionen aus.
Zum anderen werden die Kinder schwerer lernen, die Dinge selbst aufzuräumen. Denn Du wirst die unerreichbaren Gegenstände nicht nur für die Kinder heraus- sondern auch wieder einräumen müssen. Besser ist es, zumindest im Kinderzimmer Spielsachen, Bücher und altersgerechte Bastel- und Mal-Utensilien in Reichweite zu verstauen.
Beitragstipp: „Kinderzimmer einrichten – Worauf Du bei der Möbelauswahl achten solltest“
Alles hat seinen Platz
Abgesehen von der Reichweite ist es für eine später eingeführte Aufräumroutine wichtig, dass jeder Gegenstand einen festen Platz bekommt.
Das Kind – und auch Du selbst – sollte nie darüber nachdenken müssen, wo etwas nach Benutzung wieder eingeräumt werden muss. Das spart viel Chaos, Zeit und vor dem nächsten Gebrauch die Frage danach, wo was zu finden ist.
Stauraum ist die halbe Miete – Aufbewahrung Kinderzimmer
Es heißt also, einen entsprechenden Stauraum zur Aufbewahrung für Kinderzimmer zu schaffen. Die üblichen hohen Bücherregale und Schränke, die auf die Nutzung durch Erwachsene ausgelegt sind, eignen sich im Sinne einer guten Erreichbarkeit der Habseligkeiten nur bedingt für das Kinderzimmer.
Besser sind kindgerechte Aufbewahrungslösungen wie Kisten, Truhen und niedrige Regale, die jederzeit von kleinen Kinderhänden durchforstet werden können und in denen auch kleinteilige Spielzeuge gut untergebracht sind.
Praktisch sind zum Beispiel auch Kisten mit Rädern. Denn seien wir ehrlich, Spielsachen werden selten ausschließlich im Kinderzimmer genutzt. Auch das Wohnzimmer und die Küche werden zum Spielparadies. Denn besonders jüngere Kinder wollen meist dort sein, wo sich die Eltern aufhalten. Da ist es von Vorteil, wenn die Spielsachen leicht von einem Ort zum anderen transportiert werden können und abends einfach wieder in ihrem Behältnis verschwinden und ins Kinderzimmer geschoben werden.
Beitragstipp: „Kinderzimmer einrichten – 5 wunderschöne Ideen für ein perfekt eingerichtetes Kinderzimmer“
Die Aufbewahrungsmöglichkeiten für das Kinderzimmer sollten dem Alter entsprechend immer wieder angepasst werden. So freut sich ein älteres Kind ab einem gewissen Zeitpunkt vielleicht über den Stauraum, den die kleinen Geschwister nicht so einfach erreichen.
Kinderzimmer Aufbewahrung: 10 nützliche Ideen
- Kisten mit Rädern oder Bollerwagen
- Körbe
- Niedrige Regale
- Spezielle Kinder-Bücherregale, auf denen die Bücher so aufgestellt sind, dass die Vorderseite sichtbar ist
- Kommoden
- Utensilos
- Niedrig aufgehängte Hakenleisten
- Niedrige Sitzbank mit Stauraum
- Ausziehbare Schubladen unter dem Bett
- Setzkästen für kleine Autos und Spielzeugfiguren
Aufbewahrung Kinderzimmer – Eine Aufräumroutine entwickeln
Um den Kindern das eigenständige Aufräumen beizubringen, braucht es auch mit den besten Aufbewahrungslösungen Zeit und Geduld – und eine gewisse Routine. Etabliert hat sich bei vielen Familien ein abendliches Aufräumritual. Man kann beispielsweise vor oder nach dem Abendessen 15 Minuten Zeit einplanen, in denen mit den Kindern gemeinsam aufgeräumt wird.
Dabei ist es vor allem mit kleineren Kindern wichtig, dass Du mit ihnen gemeinsam für Ordnung sorgst. Denn ein Zweijähriger wird hoffnungslos überfordert sein, wenn Du ihm einfach nur mitteilst: „So, jetzt räum mal dein Zimmer auf“.
Bis die Aufräumroutine mit all ihren Abläufen verinnerlicht ist, dauert es eine Weile und Du wirst Deinem Kind einige Male erklären müssen, wo was hinkommt. Hilfreich sind auch als Fragen verpackte Anleitungen, um das Kind nach und nach zum eigenständigen Aufräumen zu bringen: „Willst du zuerst das Puzzle oder die Bauklötze aufräumen?“ „Wo kommt denn die Puppe hin?“
Tipp: Eine Alternative zum Aufräumritual am Abend ist das Prinzip „Nimm eins, leg eins weg“. Das bedeutet, das Kind muss ein Spielzeug bzw. einen Gegenstand, mit dem es sich beschäftigt hat, erst wieder wegräumen, bevor es sich etwas Neues nimmt.
Da jüngere Kinder sich in der Regel freuen, wenn sie etwas eigenständig erledigen können und den Sinn des Tuns noch nicht so sehr hinterfragen, ist die Motivation für das Aufräumen bei ihnen meist weniger ein Problem. Dies kann jedoch ab einem bestimmten Alter der Fall sein.
Spielerisch aufräumen
Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Kind beizeiten zu erklären, warum aufgeräumt wird – weil wir so die Dinge leichter wiederfinden, sie davor geschützt sind, dass jemand versehentlich auf sie tritt und etwas kaputt geht und weil wir verhindern wollen, dass jemand über etwas stolpert und sich weh tut. Für die Motivation sind zudem kleine Aufräumspiele hilfreich.
Ideen für Aufräumspiele
Bei der abendlichen Aufräumroutine kann beispielsweise um die Wette aufgeräumt werden. Wer schafft es, die meisten Gegenstände in einem bestimmten Zeitraum einzusammeln und dahin zu räumen, wo sie hingehören?
Ein weiteres Spiel um die Zeit kann sein, die Zeit, die man zum Aufräumen braucht, zu stoppen und am folgenden Tag zu versuchen, diese Zeit zu schlagen. Dabei kann ein Timer oder eine Sanduhr den Kindern vor Augen führen, wie viel Zeit ihnen noch bleibt.
Mit jüngeren Kindern kann man die Spielsachen „ins Bett bringen“. Gegenstände werden einzeln und vorsichtig an ihren Platz gestellt, man wünscht ihnen eine gute Nacht und singt für die Teddys und Puppen ein Schlaflied.
Auch ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘, kann zum Aufräumspiel umgewandelt werden. Das ist vor allem gut einsetzbar, wenn Dein Kind meint, es hätte gründlich genug aufgeräumt, Du aber noch so einiges rumliegen siehst.
Um das Kind auf die Gegenstände zu bringen, die Deiner Meinung nach noch weggeräumt werden müssen, beschreibst Du den Gegenstand wie beim klassischen ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ nach und nach, bis das Kind ihn gefunden hat.
Tipp: Du kannst auch ein kleines Plakat anfertigen, das die täglichen Haushaltsroutinen wie Essen kochen und die Aufräumroutine schriftlich oder bildlich darstellt – am besten jeweils mit einer festen Uhrzeit neben der Routine. So kannst Du zur Verinnerlichung der Tagesstruktur immer einmal wieder mit Verweis oder Zeigen auf das Plakat daran erinnern, was gerade anliegt.
Aufbewahrung Kinderzimmer Resümee
Viele Wege führen nach Rom, wie man so schön sagt. Das gilt auch bei den Möglichkeiten der Kinderzimmer Aufbewahrung. Generell sind Kinder für das Aufräumen und Ordnung halten zu begeistern. Um diese Begeisterung aufrecht zu halten, haben sich in vielen Familien Aufräumspiele bewährt. Mit einem spielerischen Ansatz klappt in der Regel auch das regelmäßige Aufräumen, ohne viel Gezeter und Tränen.
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Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.
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