Seit vier Jahren darf ich mich nun Vater eines wundervollen Sohnes nennen. Ich lasse diese vier Jahre aktive Vaterschaft Revue passieren und teile mit Dir meine Erfahrungen und Learnings, die allesamt dazu beigetragen haben, dass wir unsere Vater-Sohn-Bindung bisher nachhaltig stärken konnten.
Inhaltsverzeichnis – Deine Mehrwerte in diesem Artikel
Wie unsere Vater-Sohn-Bindung über die Jahre wächst
Wenn Du in der Vergangenheit schon mal einen unserer Beiträge gelesen hast und unser Eltern sein verfolgst, ist Dir möglicherweise speziell meine enge Vater-Sohn-Bindung aufgefallen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, angefangen bei meiner eigenen Adoption bis hin zur Geburt per Kaiserschnitt unseres Sohnes.
Im Fokus steht für mich allerdings auch immer, im Alltag eine aktive Vaterschaft auf Augenhöhe mit meinem Sohn zu leben. Das bedeutet für mich, einerseits eine bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verfolgen und andererseits mich voll und ganz auf ihn zu fokussieren.
Für mich ist dabei wichtig, ihm zu zeigen, dass ich da bin, seine Interessen und Bedürfnisse wahrnehme und ein Teil seines Alltags sein möchte. Denn der Alltag eines Kindes überlappt sich mit denen der Eltern nur sehr selten am Tag. So ist es mir möglich, die Welt durch seine Augen zu sehen, um ihm ein liebender und verlässlicher Vater sein zu können.
Außerdem ist mir wichtig, dass sich unser Sohn ausprobieren kann. Dazu gehört das Machen von Fehlern gleichermaßen, wie Quatsch machen und Abenteuer zu erleben. Ich möchte ihn dabei unterstützen, ihn motivieren und mit meinen Erfahrungen begleiten.
Auch wir haben unsere Meinungsverschiedenheiten
Der Weg zu einer intakten, harmonischen und liebevollen (zumindest die meiste Zeit) Vater-Sohn-Bindung ist dabei Ziel zum einen, und Herausforderung für jedes Elternteil zum anderen.
Nur weil ich versuche, ein aktiver Vater zu sein, der seinem Kind auf Augenhöhe begegnet, heißt das noch lange nicht, dass ich von den diversen Phasen der kindlichen Entwicklung (die Autonomiephase lässt grüßen…) verschont bleibe.
Bei aller Verbundenheit und dem Fakt, dass unser Sohn ein „Papa-Kind“ ist, reiben wir uns doch auch gelegentlich. Denn letztendlich ist es auch bei uns, wie im jedem anderen Familienhaushalt auch: Die Autonomiephase greift um sich, ich spiele nicht nach seinen Vorstellungen mit ihm oder um das morgendliche Zähneputzen muss 7-10 Mal gebeten werden.
Uns sind Regeln und unsere Vorstellung von Familienleben sehr wichtig. Dazu zählen zum Beispiel das gemeinsame Essen mit Beachtung der Tischmanieren (es wird alles probiert, was es zu Essen gibt, wir decken und räumen den Tisch zusammen ab, es gibt keine Ablenkung in Form von Spielzeug oder Handys und jeder bleibt auf seinem Popo sitzen).
Auch meine Geduld hat mal ein Ende, so dass es mal lauter wird oder ich meinem Kind seinen Willen und damit auch Freiraum nicht gebe. Negatives, dass ich auf mich beziehe und was mich ärgert. Allerdings versuche ich mich dahingehend immer wieder selbst zu reflektieren, um stetig dazuzulernen und ein besserer Vater zu werden.
Meine Erkenntnis ist, sich einerseits das obligatorische „Papa, Du bist doof!“ nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen sowie andererseits des öfteren auch mal über seinen Schatten zu springen. Gerade in Konfliktsituationen steckt enorm viel Lernpotenzial für Kinder. Im Familienhaushalt tragen diese Momente wesentlich zu den sozialen Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen bei. Sich dessen als Vater oder Mutter in einer Vorbildfunktion bewusst zu sein motiviert, um zukünftig besonnen und angemessen in Momenten der Auseinandersetzung zu reagieren.
Gerade in Konfliktsituationen benötigen Kinder unsere Hilfe und Fürsorge mehr denn je. Hier über seinen Schatten zu springen und in Ruhe auf Augenhöhe mit seinem Kind zu kommunizieren, hat einen nachhaltigen Einfluss auf ihre Entwicklung.
Richard – Papa & Blogger
Was tue ich, um unsere Vater-Sohn-Bindung zu stärken?
Wie eingangs erwähnt, ist mir aktive Vaterschaft sehr wichtig.
Des Weiteren habe ich gelernt, wie wichtig es ist, (am besten und im wahrsten Sinne des Wortes) auf Augenhöhe mit seinem Kind zu kommunizieren. Wir Eltern sind für eine lange Zeit ihre Vorbilder, bis wir irgendwann ziemlich uncool werden und am liebsten in der Öffentlichkeit versteckt würden. In dieser Zeit, in der sie zu uns aufschauen, gucken sie sich unser Verhalten ab, übernehmen unsere Sprache und die Art und Weise, wie wir in alltäglichen Situationen miteinander umgehen. Daher ist es wichtig, mit Kindern zu reden, ihnen zu erklären und sie so teilhaben zu lassen. Und ja, das ganze immer und immer wieder…hahaha.
Zum Kommunizieren gehört vor allem auch das Zuhören. Was sagt mir mein Kind? Und nicht nur verbal, sondern auch mit seinem Verhalten, Interessen und Bedürfnissen. Hier empfinde ich es als unsere elterliche Aufgabe, zuzuhören und auf das Kind einzugehen. Denn egal wie weit die Interessen und Bedürfnisse auseinandergehen, jede:r ist ein gleichberechtigte:s Familienmitglied, das gesehen und gehört werden will.
Nutze die Zeit für eure Vater-Sohn-Bindung. In jeder herausfordernden Phase im Heranwachsen eures Kindes liegt auch ihre Einzigartigkeit, die so in der Form nicht wiederkommt. Dabei geht es nicht immer darum, den Tag zu gestalten oder immer Teil des Spielens zu sein. Vielmehr geht es um die Aufmerksamkeit, die wir unseren Kindern jeden Tag schenken.
Abschließend stärken natürlich die gemeinsamen Erlebnisse die Vater-Sohn-Bindung. Von den alltäglichen Routinen im Alltag, über das gemeinsame Spielen, rumalbern, Ausflüge oder Hobbys. All dies zahlt auf eine intakte Vater-Sohn-Beziehung ein und schafft entscheidende, lebenslange Erinnerungen, die das Band zwischen euch untrennbar machen.
Zusammenfassung: 4 Jahre Vater-Sohn-Bindung
Für mich ist das Vatersein das größte Glück auf Erden. Dabei ist mir wichtig, mir meiner Verantwortung bewusst zu sein und meine Vater-Sohn-Bindung immer wieder zu reflektieren. So gelingt es mir, sowohl an mir als Mann und Vater kontinuierlich zu arbeiten, als auch unsere Vater Sohn Beziehung nachhaltig zu stärken.
Letztendlich sind auch unsere Superkräfte als Eltern limitiert. Wir versuchen mit der rasanten Entwicklung unseres Kindes Schritt zu halten, ihn zu begleiten und unsere Vorstellung von Familie zu übermitteln.
LG, Richard.
Das Papammunity-Team
Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.
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