Vaterschaft – 5 Dinge die mir geholfen haben ein entspannterer Vater zu werden

Der Alltag mit Familie und Job kann schnell hektisch werden, so dass wir Eltern uns oftmals gestresst und in den vielen To Dos verloren fühlen. Auch mir geht es in meiner Vaterrolle oftmals so, weshalb ich mit Dir meine 5 Tipps in diesem Erfahrungsbericht teilen möchte, die meine Vaterschaft nachhaltig beeinflusst haben und helfen ein entspannterer Vater zu sein.

Vaterschaft – Aktiv und auf Augenhöhe

Mein Rollenverständnis von Vaterschaft wird durch diese beiden Begriffe sehr gut beschrieben. Ich möchte ein aktiver Vater sein, mir bereits während der Schwangerschaft dieser Verantwortung bewusst sein, sowie meinem Kind immer auf Augenhöhe begegnen. Eigenschaften, die unser Eltern sein sehr prägen und ein wichtiger Aspekt unserer Eltern-Kind Bindung sind.

Dabei spielt es aus meiner Sicht keine Rolle, wie viele Kinder man hat. Der Familienalltag ist bisweilen mit einem, zwei , drei oder mehr Kindern stressig und herausfordernd. Von dem Tag an, an dem eine Familie gegründet wird, ist ein kleines Wesen mit seiner Persönlichkeit sowie seinen Bedürfnissen Teil dieses Alltags. Jedes Familienmitglied hat seinen Platz darin, weshalb es neben den vielen einzigartigen und wundervollen Momenten eben auch Stress oder Streit gibt.

Ich ärgere mich über mich selbst, jedes Mal, wenn ich laut werde, denn ich, als Erwachsener, müsste es besser wissen. Ich bin das Vorbild, zu dem mein Kind aufschaut und von dem es für sein Leben lernt.

Richard – Papa & Blogger

Diese mentale Belastung hat Einfluss auf unser Verhalten und unser Miteinander. Wir versuchen Familie und Beruf bestmöglich miteinander zu vereinbaren und jedem, im besten Falle auch uns selbst, dabei weitestgehend gerecht zu werden.

Ich habe viele Situationen vor Augen, in denen ich mich von zu schnellen Emotionen und einem Grundrauschen an Stress habe treiben lassen (keine unmittelbare Kooperation, Diskussion bei Alltagsroutinen, Rumalbern mit runterfallenden Sachen beim Essen etc.) und mich meiner Familie, vor allem meinem Sohn gegenüber nicht gut verhalten habe. Meine Vorbildfunktion in Teilen aus den Augen verloren habe. Dies wirkt sich auf meine Vaterschaft aus, so dass ich Dir 5 Tipps aufzeigen möchte, die mir nach wie vor helfen, in Situationen und Momenten des stressigen Familienalltags ein entspannterer Vater zu sein. Ein Vater, der ich sein möchte und mit dessen Rolle ich mich tagtäglich intensiv auseinandersetze.

Tipp 1: Selbstreflexion

Keine wertvolle und entspannte Vaterschaft ohne Selbstreflexion. Zu oft hält uns der Alltag gefangen und wir verlieren uns in immer wiederkehrenden Mustern. Dieser Strudel kann durch eine objektive Betrachtung des eigenen Handelns durchbrochen werden.

Ich versuche immer mal wieder einen Schritt zurück zu machen, um mich und meinen Tag sowie mein Verhalten meiner Familie gegenüber besser einschätzen zu können.

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Ergänzend dazu, erweitern Fragestellungen wie „Wer möchte ich sein?“ oder „Welcher Vater möchte ich für mein Kind sein?“ den eigenen Horizont und fördern das Auseinandersetzen mit sich selbst und seiner Vaterschaft.

Tipp 2: Kommunikation

Kommunikation ist oftmals der Schlüssel. So auch, wenn es um eine harmonische und entspannte Vater-Kind Bindung geht. Dabei meine ich nicht nur die tägliche, direkte Kommunikation im Alltag mit den Familienmitgliedern. Ich meine auch, Deinem Kind gegenüber offen und transparent zu kommunizieren, wie es Dir gerade geht, wieso Du vielleicht Stress hast.

Und am wichtigsten ist es, Fehler Deinem Kind gegenüber einzugestehen. Wir sind alle nicht perfekt und vielleicht haben Stress, Ärger oder dergleichen dazu geführt, dass Du Laut gegenüber Deinen Kindern geworden bist. Rede mit ihnen über Dein Fehlverhalten, zeige ihnen, dass dies nicht der richtige Weg ist und warum es soweit gekommen ist. Nicht nur hilft es Dir, es hat auch einen nachhaltigen Lerneffekt für Deine Kinder, die dank offener und transparenter Kommunikation das richtige Verhalten einschätzen und erlernen.

Vaterschaft - Vater hat Sohn im Arm
Vaterschaft – aktiv und auf Augenhöhe

Ich bemühe mich, meinem Sohn jeden Tag emotionale, bestärkende Worte mit auf den Weg zu geben. Ein „Ich liebe Dich, weil…“, „Ich bin stolz auf Dich“, „Wir sind immer für Dich da“.

Tipp 3: Interagiere mit Deinem Kind auf Augenhöhe

In vielen, vor allem stressigen Situationen mit Konfliktpotenzial, bemerken wir oftmals gar nicht, wie sehr von oben herab wir auf unser Kind einreden. Dabei erwarten wir zumeist darüber hinaus Gehorsam und Kooperation und vergessen dabei, dass unsere Kinder sehr oft mit uns kooperieren.

Ich verdränge manchmal, dass unser Sohn mit gut vier Jahren andere Bedürfnisse hat als wir Erwachsenen und Alltagsdinge, die immer wiederkehren, für ihn kaum Relevanz haben. Dann rege ich mich auf, weil ich mich seit Jahren wiederhole, wie wir uns am Tisch verhalten, dass Hygiene zum regelmäßigen Ablauf dazugehört und bei ihm auf taube Ohren stoße.

Ein Schlüssel, um in diesen Momenten gelassener zu reagieren und dem Kind vor allem sinnvoll zu erläutern, was uns bewegt oder was wir möchten, ist sich zum Kind runter zu begeben und in Ruhe gemeinsam reden. Diese Art der Kommunikation ist zielführend, für das Kind verständlich und trägt einen Lerneffekt in sich.

Mir hilft, in diesen Situationen eine Art innere Alarmglocke wahrzunehmen. Wenn ich merke, die Situation droht zu eskalieren, da der Tag lang war, alle müde oder gestresst sind, gehe ich kurz raus aus besagter Situation, um anschließend verständlich mit meinem Kind auf Augenhöhe zu reden.

Richard – Papa & Blogger

Tipp 4: Sei Deinem Kind immer einen Schritt voraus

Wie bei so vielem im Leben, reagieren wir gelassener und entspannter, wenn wir wissen, was auf uns zukommt. So auch im Alltag mit Kindern. Daher mein Tipp, immer in Gedanken einen Schritt voraus zu sein.

Du weißt, dass gewisse Routinen oder wiederkehrende Situationen im Alltag Stresspotenzial haben? Bei uns ist dies vor allem die Abendroutine. Nach einem langen Tag für alle ist klar, dass eine reibungslose Kooperation in den Abläufen kaum möglich ist. Also versuche ich mich vorab darauf einzustellen und beginne die Abendroutine in dem Wissen, dass es hier und da vielleicht etwas länger dauert.

Damit bin ich entspannter, gebe meinem Kind Freiraum und achte seine Bedürfnisse, eventuell noch etwas zu Ende zu spielen, nochmal Quatsch zu machen oder mich hier und da herauszufordern, was schlichtweg Teil der kindlichen Entwicklung ist.

Tipp 5: Akzeptiere Deine Fehler

Im eigenen Fehlverhalten liegt auch immer großes Potenzial. Erziehung bedeutet, dass sowohl die Kinder, als auch die Eltern jeden Tag dazu lernen. Daher ist eine meiner Erfahrungen meiner Vaterschaft, dass ich Fehler mache, mir diesen allerdings auch bewusst bin und versuche sie mit meinem Kind gemeinsam aufzuarbeiten.

Manchmal reißt einfach der Geduldsfaden. Ich werde laut oder benutze Schimpfwörter, die ich nicht benutzen möchte. Wenn das geschieht, habe ich zwei Möglichkeiten:

  1. Ich mache nichts. Am nächsten Tag ist vermeintlich Gras drüber gewachsen und vergessen. Mein Kind vergisst dieses Verhalten nicht. Es nimmt es in seinem Unterbewusstsein mit und versteht es unter Umständen als etwas normales, sich so zu verhalten.
  2. Ich kommuniziere. Ich entschuldige mich bei meinem Kind, erkläre, wieso ich mich so verhalten habe und was daran falsch war.

Zusammenfassung – wie entspannte Vaterschaft gelingen kann

Vaterschaft ist nicht immer leicht und erfordert viel Geduld, Liebe und Rücksicht. Wichtig ist, um ein guter und entspannter Vater zu sein, sich seiner Rolle bewusst zu sein, sich zu hinterfragen, welcher Vater ich für mein Kind sein möchte und auf Augenhöhe mit meinem Kind kommuniziere.

Vaterschaft ist auch ein Lernprozess, bei dem Fehler an der Tagesordnung sind. Kein Vater ist perfekt. Aber das Streben danach, der bestmögliche Vater für sein Kind sein zu wollen, ist jedoch Weg und Ziel gleichermaßen für eine entspanntere Vaterschaft.

Und wenn Du Dich fragst, warum Dir eine entspannte Vaterschaft wichtig sein sollte, habe ich hier die Antworten:

  • Du wirst gelassener und zufriedener, sowohl mit Dir selbst, als auch in Deiner Vaterrolle
  • Bist Du ein entspannter Vater, ist auch Dein Kind entspannt

LG, Richard.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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