Die Entbindung: Der umfassende Ratgeber zur Geburt

Die Entbindung eines Kindes ist ein Wunder – ein einzigartiger Moment, der Euer Leben für immer verändert. Es ist eine Zeit voller Hoffnung, Erwartung und auch eine Zeit der Unsicherheit. In diesem umfassenden Ratgeber geben wir Dir einen umfassenden Überblick. Wir erklären die verschiedenen Phasen der Geburt, stellen unterschiedliche Geburtspositionen vor und sprechen über spezielle Geburtsarten. Unser Ziel ist es, Dir das Wissen und die Zuversicht zu geben, die Du für diesen besonderen Lebensabschnitt brauchst.

Wissenswertes zur Entbindung

Die Geburt ist nicht nur der physische Akt der Entbindung, sie ist ein vielseitiges Zusammenspiel von Emotionen, Körper, Geist und Seele. Es gibt verschiedene Geburtsarten – von der natürlichen Geburt bis zum Kaiserschnitt – und jede hat ihre Besonderheiten und Herausforderungen. Während einige Frauen eine schnelle und unkomplizierte Geburt erleben, benötigen andere medizinische Unterstützung oder Interventionen.

Ein Aspekt, der während der Schwangerschaft mitunter übersehen wird, ist die psychische Gesundheit der Mutter. Eine Studie von Irene Tung, veröffentlicht am 16.11.2023 auf ScienceDaily, zeigt auf, dass hoher Stress, Angstzustände und Depressionen während der Schwangerschaft nicht nur die Mutter beeinträchtigen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf das Verhalten und die psychische Gesundheit des Kindes haben können. Kurz gesagt: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft hohem Stress ausgesetzt waren, zeigen ein erhöhtes Risiko für Verhaltensprobleme wie Aggressivität und Impulsivität im späteren Leben.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden psychischen Gesundheitsversorgung und Unterstützung für Schwangere. Es geht einerseits darum, die physische Gesundheit zu gewährleisten und andererseits auch darum, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das die psychische Widerstandsfähigkeit fördert. Dies ist entscheidend, um sowohl die Mutter als auch das Kind auf einen gesunden Start ins Leben vorzubereiten.

Dieser Ratgeber mit all seinen verlinkten Beiträgen und weiterführenden Hinweisen soll einen kleinen Teil dazu beitragen, dass werdende Mütter sich sicherer und weniger gestresst fühlen, indem wir Dir Informationen liefern, die bestehende Unsicherheiten auflösen können.

Welche Geburtsphase gibt es?

Die Geburt gliedert sich in mehrere Phasen, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Ein Verständnis dieser Phasen sowie das Erkennen typischer Geburtsanzeichen ist nützlich, um Dich besser auf die nahende Entbindung vorzubereiten.

1. Eröffnungsphase

Diese Phase beginnt mit dem Einsetzen der regelmäßigen Geburtswehen und endet, wenn der Muttermund vollständig erweitert ist. Die Eröffnungsphase kann mehrere Stunden dauern, besonders bei Erstgebärenden. Die Wehen sind anfangs oft mild und werden mit der Zeit intensiver und häufiger.

2. Austreibungsphase

Sobald der Muttermund vollständig geöffnet ist, beginnt die Austreibungsphase. Hierbei schiebt die Mutter mithilfe der Wehen das Baby durch den Geburtskanal. Diese Phase kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden reichen. Die Intensität der Wehen und die Anstrengung des Pressens sind in dieser Phase am stärksten. Der Höhepunkt der Phase ist die Geburt Eures Babys.

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3. Nachgeburtsphase

Nach der Geburt des Babys folgt die Nachgeburtsphase. Jetzt löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und wird ausgestoßen. Dies geschieht normalerweise innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach der Geburt. Die Wehen sind schwächer, aber weiterhin spürbar. Die Plazenta muss vollständig ausgestoßen werden, um Nachblutungen zu vermeiden.

Geburtspositionen in der Übersicht

Die Wahl der Geburtsposition hat einen erheblichen Einfluss auf Dein Geburtserlebnis. Damit Du eine informierte Wahl treffen kannst, stellen wir dir einige gängige Positionen mit ihren Vor- und Nachteilen vor:

Entbindung im Liegen

  • Vorteile: Wird oft in Krankenhäusern verwendet und erleichtert die Überwachung von Mutter und Kind sowie medizinische Eingriffe.
  • Nachteile: Kann den Geburtskanal enger machen und die Hilfe der Schwerkraft beim Pressen verringern. Wenn Du auf dem Rücken liegst, kann Dein Blutdruck manchmal sinken. Das passiert, weil das Gewicht des Babys auf einem großen Blutgefäß liegt.

Sitzen oder Halb-Sitzen

  • Vorteile: Nutzt die Schwerkraft besser als das Liegen und kann bequemer sein, besonders beim Pressen.
  • Nachteile: Kann unbequem werden, wenn Du lange in dieser Position bist. Wenn Du eine Betäubung im Rücken (Epiduralanästhesie) bekommen hast, kann es sein, dass Du Deine Beine nicht so gut spüren kannst.

Stehen oder Gehen

  • Vorteile: Hilft, das Blut besser zirkulieren zu lassen und kann die Wehen effektiver machen.
  • Nachteile: Kann anstrengend sein, besonders wenn die Geburt schon weit fortgeschritten ist. Manchmal ist diese Position nicht möglich, zum Beispiel wenn Du stark blutest oder das Baby nicht richtig liegt.

Hocken

  • Vorteile: Macht den Weg für das Baby breiter und kann die Geburt schneller machen.
  • Nachteile: Kann anstrengend für die Beine sein. Wenn Du Probleme mit dem Becken hast oder schon einmal per Kaiserschnitt entbunden hast, ist diese Position vielleicht nicht die beste Wahl.

Vierfüßlerstand – Entbindung auf allen Vieren

  • Vorteile: Kann Rückenschmerzen lindern und erleichtert es, das Baby in die richtige Position zu bringen.
  • Nachteile: Kann ungewohnt sein und ist nicht so häufig in Krankenhäusern zu sehen. Wenn Du Herzprobleme hast, ist diese Position vielleicht nicht ideal, da sie den Blutfluss beeinflussen kann.
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Denk daran, dass Du während der Geburt verschiedene Positionen ausprobieren kannst, um herauszufinden, was für Dich am besten ist. Wenn Du das Gefühl hast, dass eine Position nicht mehr passt, sprich mit Deiner Hebamme oder den Ärzten/Ärztinnen. Sie können Dir helfen, eine Position zu finden, die für Dich und Dein Baby sicher und angenehm ist.

Lotusgeburt, Saugglockengeburt & Co.

Es gibt neben den üblichen Geburtsmethoden auch besondere Arten, ein Baby zur Welt zu bringen. Manche sind gewollt, andere sind der speziellen Geburtssituation geschuldet. Dazu gehören Lotusgeburt, Saugglockengeburt und Sturzgeburt.

Lotusgeburt

Bei der Lotusgeburt wird die Nabelschnur nicht sofort nach der Geburt durchgeschnitten. Stattdessen bleibt sie verbunden, bis sie von allein abfällt, was ein paar Tage dauern kann. Hintergrund ist die Annahme, dass dies dem Baby hilft, sich besser an die neue Umgebung anzupassen. Zudem gehen Befürworter der Methode davon aus, dass dies die Bindung zur Mutter stärkt.

Lesetipp – erfahre mehr: „Lotusgeburt: Informativer Ratgeber für werdende Eltern

Saugglockengeburt

Manchmal wird bei der Entbindung eine Saugglocke benutzt, um das Baby zu unterstützen. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Wehen nicht stark genug sind oder das Baby nicht richtig liegt. Diese Methode wird immer unter ärztlicher Aufsicht gemacht, um sicherzugehen, dass alles gut geht.

Lesetipp – erfahre mehr: „Saugglockengeburt: Der informative Ratgeber für werdende Eltern

Sturzgeburt

Das ist eine sehr schnelle Geburt, die oft überraschend kommt und manchmal sogar ohne Ärzte stattfindet. Obwohl sie meistens weniger Schmerzen verursacht, kann sie trotzdem eine Herausforderung sein, weil alles so schnell geht und kaum Zeit für Vorbereitungen bleibt.

Lesetipp – erfahre mehr: „Sturzgeburt – Was werdende Eltern wissen müssen

Dein Weg zur Geburt: Wissen, Vorbereitung und Zuversicht

Die Geburt ist ein komplexes und tiefgreifendes Erlebnis, das individuell sehr unterschiedlich verläuft. Mit dem richtigen Wissen und liebevoller Unterstützung kannst Du diesen besonderen Moment in Deinem Leben voller Zuversicht und Freude erleben.

Wir hoffen, dass Du nun etwas besser über die einzelnen Phasen der Entbindung, verschiedene Geburtspositionen und über spezielle Geburtsarten Bescheid weißt sowie mittels der weiterführenden Beiträge noch tiefer einsteigst. Bitte behalte im Hinterkopf, dass Deine physische und psychische Gesundheit während der Schwangerschaft ganz besonders wichtig ist, weil sie auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit eures Babys hat.

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LG, Maren & Richard.

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