Vater sein – 4 Dinge, die ich anders machen würde

Ich blicke nun auf gut drei Jahre aktive Vaterschaft zurück. Und mit dem Blick zurück, möchte ich mir selbst gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, nach vorne zu schauen, um ein besserer Vater zu werden. Meine Erfahrungen des Vater sein sollen aber auch werdenden Eltern helfen, reflektiert in das Eltern sein zu gehen.

Ein aktiver Erfahrungsaustausch hilft, Fragen zu beantworten und Ängste zu nehmen. 4 Dinge, die ich als Vater anders machen würde, klingt erstmal selbstkritisch. Im Grunde dient meine Selbstreflexion dem Erfahrungsaustausch sowie dem Anerkennen von Fehlern, aus denen ich beständig dazu lerne und als meine Erfahrungen in diesem Artikel mit dir teile.

Vater sein heißt, beständig dazuzulernen

Beim ersten Kind ist alles neu. Wir blicken auf keinerlei Erfahrungswerte zurück, weshalb eine gewisse Naivität natürlich dazugehört.

Große Emotionen begleiten uns auf dem Weg, Eltern zu werden. Wir stellen uns vor, wie das Leben mit Kind sein wird. Und eh wir uns versehen, sind die ersten Monate, vielleicht Jahre vergangen.

Daher tut es gut, für einen Moment die Uhr still stehen zu lassen und zurückzuschauen. Der Blick zurück schärft den Blick in die Zukunft, denn Eltern sind wir ein Leben lang. Wir werden nie auslernen. Vielleicht ist ja die Familienplanung auch noch nicht abgeschlossen!?

So oder so hilft es, zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, ob bzw. was ich anders machen würde, wenn ich nochmal Vater bzw. Mutter werden würde.

Meine 4 Tipps, was ich als (werdender) Vater anders machen würde

Auch wir sind 2018 zum ersten Mal Eltern geworden. Daher fehlen auch uns die Erfahrungswerte, wie andere Eltern sie beim zweiten, dritten oder vierten Kind haben. Und als ich dann diesen spannenden Artikel von Lisa bei „EDITION F“ zu dem Thema gelesen habe, fühlte ich mich motiviert, mich selbst und mein bisheriges Vater sein zu reflektieren und zu analysieren.

Was ich dabei an Erfahrungen gelernt habe und was meine vier Tipps sind, wenn ich mit dem Vatersein nochmal bei null anfangen könnte, liest Du jetzt.

Tipp Nr. 1: Eltern-Literatur

Bücher sind ein Segen. Sie vermitteln zeitlos und bringen einen zum Nachdenken. So ist es auch mit der Literatur für Eltern. Es existiert eine wunderbare Auswahl an Eltern-Ratgeber, die Erfahrungen teilen, informieren und mit ihren Tipps und Tricks (werdenden) Eltern wirklich eine Hilfe sowie Stütze sind.

In unsere Übersicht der von Maren und mir favorisierten Elter-Ratgeber findest Du eine lesenswerte Auswahl sowohl für Eltern gleichermaßen, aber auch gezielt für Mütter und Väter.

Tipp Nr. 2: Bürokratie und Organisation

Eine gute Organisation ist das halbe Leben. So auch als werdender Vater. Ich will nicht sagen, dass ich unordentlich bin, ganz im Gegenteil. Aber Eltern werden bedeutet auch, sich mit vielem neuen auseinanderzusetzen. Dazu gehören aus der Papa-Perspektive beispielsweise auch die bürokratischen Themen.

  • Was ist beim Antrag auf Elterngeld zu beachten?
  • Wann beantrage ich Elternzeit?

Dies sind nur zwei grundlegende Themenpunkte, mit denen wir werdenden Väter uns auseinandersetzen. Auch mir ging es da nicht anders, weshalb ich mir gefährliches Halbwissen angeeignet haben. Zeitmangel und nicht der richtige Fokus waren ausschlaggebend. Daher findest Du in unserem Elternblog auch informative Ratgeber zum Thema Elternzeit und Elterngeld beantragen.

Tipp Nr. 3: Selbstreflexion

Der dritte und mitunter wichtigste Tipp ist die Selbstreflexion. Eine Fähigkeit, die nicht jedem liegt und die durchaus schwierig bis hin zu emotional ergreifend sein kann.

Bei der Selbstreflexion bin ich ehrlich zu mir selbst und muss in der Lage sein, mir auch Fehler einzugestehen.

Selbstreflexion bedeutet aber auch, in der Gegenwart ein besserer Vater zu sein. Der Fokus liegt dabei nicht nur, ggf. bei null wieder anzufangen, sondern auch im weiteren Verlauf des Eltern sein an sich zu arbeiten, um aktive Vaterschaft zu leben. Dies hilft, eine bedürfnisorientierte Erziehung zu schaffen sowie eine stabile und liebevolle Vater-Kind-Bindung zu etablieren.

Vater sein – Selbstreflexion - Vater mit Baby

Ein absoluter Lesetipp ist hier Carsten Vonnoh’s „UP TO DAD – Kinder entspannt begleiten und den eigenen Weg gehen“. In meiner Buchrezension zu „UP TO DAD“ gebe ich Dir eine Einblick in dieses „erste bindungsorientierte Väterbuch“.

Tipp Nr. 4: Sich der „Me-Time“ bewusst sein

Neben der Selbstreflexion ist auch die „Me-Time“ – also die eigenen Bedürfnisse und Interessen in den Vordergrund stellen – ein wichtiger Faktor, den vor allem Eltern beim ersten Kind schnell vernachlässigen.

Die kleine Familie steht im Fokus, alle Augen sind auf den Nachwuchs gerichtet. Da kann es mittelfristig passieren, dass Mama oder Papa sich selbst zu sehr in den Schatten stellen. Daraus resultiert mangelnde Aufmerksamkeit, fehlende Zuneigung sowie Unzufriedenheit.

Auch für mich ist meine Familie das Wichtigste. Ich liebe es, Hugo Aufmerksamkeit zu schenken und seine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Ich empfinde es als Privileg, ihn beim Aufwachsen und Entdecken zu beobachten. Aber in den vergangenen gut drei Jahren habe ich auch gemerkt, wie wichtig es ist, dass wir als Eltern ebenso unseren Bedürfnissen nachgehen. Sei es ein Hobby, dem Partner bzw. der Partnerin Freiraum für Verabredungen lassen oder einfach Zeit zum Entspannen.

Zusammenfassung

Mit diesem Artikel über die vier Dinge, die ich anders machen würde, wenn ich nochmal Vater werde, hast Du nicht nur einen Teil meiner Selbstreflexion erfahren. Nein, ich denke, ich kann Dir hiermit auch ein paar hilfreiche Tipps und Tricks für Dein Eltern sein mit auf den Weg geben.

Es lohnt sich, immer mal wieder innezuhalten. Die Zeit rast, erst recht, wenn man Kinder hat. Sie aktiv zu begleiten und zu fördern ist Teil unserer Elternschaft. Und dazu gehört auch, dass wir das Beste aus uns herausholen, ohne uns dabei selbst zu verlieren.

Gibt es etwas, das Du anders machen würdest, wenn Dein Vater sein nochmal bei null anfangen würde? Wenn ja, was wäre das? Sag es mir in Deinem Kommentar!

LG, Richard.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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