Vasektomie – Wir klären über die Sterilisation beim Mann auf

Ihr habt die Kinderplanung abgeschlossen und genießt euer Familienleben, wollt aber beim Geschlechtsverkehr auf jegliche Verhütungsmittel verzichten? Dann ist die Vasektomie beim Mann eine Möglichkeit, um sicheren und ungeschützten Sex zu haben. Wir informieren Dich, was eine „Vasoresektion“ ist, wie der medizinische Eingriff abläuft und beantworten die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Sterilisation beim Mann durch Vasektomie.

Vasektomie – Was bedeutet das für den Mann?

Ein medizinischer Eingriff im Genitalbereich klingt erstmal nicht sehr verlockend. Immerhin geht es ein Stück weit um die eigene Männlichkeit, die mit einer Vasektomie beeinflusst wird.

Doch primär für Familienväter ist eine Sterilisation eine risikoarme Möglichkeit, die Verhütung durch den Mann sicherzustellen. Denn bei den gängigen Verhütungsmethoden wird oftmals den Frauen die Verantwortung übertragen bzw. kommt mit dem Kondom ein Verhütungsmittel zum Einsatz, welches statistisch gesehen um ein vielfaches unsicherer ist als eine Vasektomie.

Im Grunde ist die besagte Männlichkeit allerdings gar nicht in Gefahr. Eine Vasoresektion, wie es medizinisch korrekt heißt, bedeutet lediglich, dass die Samenleiter beim Mann durchtrennt werden, so dass die Zeugungsfähigkeit so gut wie ausgeschlossen ist. Der Lust auf Zweisamkeit und das Erleben einer Erektion wird durch eine Sterilisation beim Mann nicht beeinträchtigt.

Wie läuft eine Vasektomie ab?

Da es sich bei der Sterilisation um einen operativen Eingriff handelt, ist vorab ein ärztliches Beratungsgespräch die Grundlage. In solch einem Gespräch werden dem Mann alle nötigen Informationen, Ablauf sowie mögliche Risiken erläutert und Fragen des Patienten beantwortet.

Vasektomie - Mann beim Arzt im Gespräch
Ärztliches Beratungsgespräch im Hinblick auf eine Sterilisation beim Mann – einer Vasektomie

Der Ablauf der Vasoresektion beim Mann erfolgt in der Regel ambulant. Der Eingriff dauert dabei ca. 20 – 30 Minuten und wird entweder im Krankenhaus oder in der urologischen Facharztpraxis durchgeführt. Der Arzt bzw. die Ärztin wendet für den Eingriff entweder die konventionelle Methode, die Ligaturtechnik, an oder aber die sogenannte No-Scalpel-Technik.

Bei der Ligaturtechnik kommt es bei Narkose oder lokaler Betäubung zu einem Schnitt (mit einem Skalpell oder Laser) am Hodensack, um so an die Samenleiter zu kommen und diese durchzutrennen. Bei der No-Scalpel-Technik wird anstelle eines Schnittes der Hodensack punktiert und durch die daraus entstehende kleine Öffnung ebenfalls die Samenleiter durchtrennt und anschließend beide Enden verödet.

Beide Techniken verfolgen das Ziel, dass durch die abgetrennten Samenleiter keine Spermien mehr in das Ejakulat des Mannes gelangen. Hier nochmal der Vasektomie Ablauf in der Übersicht:

  1. Narkose oder lokale Betäubung (in der Leistengegend und Hodensack)
  2. Einschnitt in den Hodensack (Ligaturtechnik) oder Punktieren des Hodensack (No-Scalpell-Technik), wobei der Samenleiter hervorgehoben wird
  3. Durchtrennen und Entfernen (ca. 1 – 3 cm) der Samenleiter
  4. Anschließend werden die Enden vernäht oder verödet
  5. Schließen der Wunde per kleiner Naht oder Pflaster
Ablauf einer Vasektomie beim Mann im Video

Wie bei jedem medizinischen Eingriff ist in den folgenden Tagen Ruhe empfohlen. Gegebenenfalls kann die Wunde gekühlt werden und im weiteren Verlauf der Nachsorge wird die Wundheilung durch den Arzt fachgerecht begleitet. Da in der Regel selbstauflösende Fäden zur Wundnaht verwendet werden bzw. die Einstichstelle lediglich mit einer Art Klammerpflaster verschlossen wird, verheilt die kleine Wunde sehr schnell und es bleibt kaum sichtbares Narbengewebe zurück.

Welche Risiken und Nebenwirkungen treten in Folge einer Vasektomie auf?

Der operative Eingriff zur Sterilisation beim Mann ist mit einem sehr geringen Risiko verbunden. Bei einer urologischen Facharztpraxis, die regelmäßig Vasoresektionen durchführt, sind darüber hinaus mögliche Nebenwirkungen sehr selten. Nichtsdestotrotz bringt eine jeder OP ein gewisses Risiko mit sich, so dass es auch im Zuge einer Vasektomie zu den folgenden Komplikationen kommen kann:

  • In Folge der OP können bei ca. 1 – 2 % der Patienten leichte Schmerzen bzw. Blutergüsse rund um den Hodensack auftreten
  • Ebenfalls kann es bei 1 – 2 % der Männer zu einer Entzündung oder Wundinfektion kommen
  • Seelische Belastungen im Zuge der Zeugungsunfähigkeit
  • Schmerzen im Hodenbereich während des Geschlechtsverkehr

Fragen und Antworten zur Vasektomie

Im folgenden gehen wir auf die häufigsten Fragen ein, die sich Interessierte stellen, die sich eine Vasoresektion prinzipiell vorstellen können.

Wie sicher ist eine Vasektomie?

Die Sterilisation beim Mann ist eine Verhütungsmethode, die für Männer in Frage kommt, die ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben. Die Vasoresektion ist dabei eine der sichersten Methoden, um einer Schwangerschaft vorzubeugen. Mit 0,1 – 0,15 im sogenannten Pearl Index, der die Sicherheit von Verhütungsmethoden angibt, liegt die Vasektomie deutlich vor dem Kondom (2 – 12) sowie der Pille (0,1 – 0,9).

Was sind die Vor- und Nachteile einer Sterilisation beim Mann?

Der entscheidende Vorteile einer Vasektomie ist der hohe statistische Wert der Verhütung. So wird nach einer Sterilisation beim Mann auf das Jahr gesehen lediglich eine von 1000 Frauen ungewollten schwanger. Weitere Vorteile sind der schnelle und unkomplizierte Eingriff sowie die geringen und unwahrscheinlichen Nebenwirkungen. Gleichzeitig übernimmt man als Mann die Verantwortung in Sachen Verhütung bei abgeschlossener Familienplanung. Als Nachteil einer Vasektomie lässt sich, abgesehen von einem Restrisiko bei der OP sowie bei möglichen Nebenwirkungen, lediglich die Gefahr einer mentalen Belastung nenne, die bei Männern auftreten kann, da sie sich ihrer Männlichkeit weniger bewusst sind.

Was kostet eine Vasektomie?

Eine Vasektomie wird in der Regel auf persönlichen Wunsch durchgeführt und gilt nicht als Kassenleistung. Die daher selbst zu tragenden Kosten von ca. 500,- EURO für eine Vasektomie erfolgen aus nicht-medizinischen Gründen und umfassen in der Regel die Voruntersuchung und -gespräch, die OP sowie die Nachsorge.

Warum ist eine Vasektomie sinnvoll?

Durch die sogenannte Vasoresektion, also der Sterilisation beim Mann, entscheiden sich Männer und Paare für eine der sichersten Verhütungsmethoden beim Geschlechtsverkehr. Im Gegensatz zur Sterilisation bei der Frau ist der operative Eingriff beim Mann mit wesentlich geringerem Risiko sowie Nebenwirkungen verbunden. Die Sterilisation beim Mann kann darüber hinaus auch rückgängig gemacht werden, sofern die Familienplanung zu einem späteren Zeitpunkt doch noch nicht abgeschlossen sein sollte.

Ab wann unfruchtbar nach Vasektomie?

Bei einer erfolgreichen Vasektomie sollte der Mann noch einige Monate geschützten Sex haben, da sich noch Spermien im Samenleiter befinden können. Erst wenn keine Spermien mehr vorhanden sind, kann von einer Unfruchtbarkeit gesprochen werden. Dies bestätigt der Arzt einige Monate nach dem operativen Eingriff.

Kann man eine Vasektomie rückgängig machen?

Ja, die sogenannte Refertilisierung ist der medizinische Eingriff, mit dem die durchtrennten Samenleiter wieder miteinander verbunden werden. So gelangen die Spermien im Zuge einer Ejakulation wieder zu den weiblichen Eizellen und können diese nach dem Geschlechtsverkehr befruchten. Bei der Refertilisierung handelt es sich um größere Operation unter Vollnarkose.

Zusammenfassung: Vasektomie – Die Sterilisation beim Mann als dauerhafte Verhütung

Ist eure Familienplanung abgeschlossen und möchtet ihr euch keine Gedanken mehr über eine ungewollte Schwangerschaft machen, ist eine Vasektomie des Mannes aktuell die sicherste Verhütungsmethode.

Die sogenannte Vasoresektion ist ein kurzer Routineeingriff bei erfahrenen Urolog:innen, der ambulant durchgeführt wird. Im Zuge des ärztlichen Vorbereitungsgesprächs wird der Ablauf einer Sterilisation erläutert, Fragen beantwortet und über mögliche Komplikationen aufgeklärt.

Der Eingriff ist sowohl mit Skalpell als auch ohne möglich und ca. eine Woche nach der Operation ist Mann wieder vollends genesen. Das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft ist zukünftig minimal und geringer als bei anderen Verhütungsmethoden.

Zu beachten ist, dass es nach dem Eingriff noch einige Monate dauern kann, bis alle noch in den Samenleitern befindlichen Spermien ausgeschieden sind, so dass von einer erfolgreich abgeschlossenen Vasektomie gesprochen werden kann.

LG, Richard.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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