Scheiß Nächte

Scheiß Nächte. Nennen wir das Kind doch einfach beim Namen. Wir alle kennen sie, wir alle fürchten uns vor ihnen. Auch wir haben in den ersten zwölf Monaten die ein oder andere schlaflose Nacht mit Hugo verbracht. Aus diversen Gründen. Entwicklungsschub, Krankheit oder auch die Zähne.

Die Ironie am dem Ganzen ist, dass die Babys ausgerechnet dann am niedlichsten sind, kurz nachdem sie aufwachen, haha. Wenn Dein Baby nicht schlafen möchte – ich berichte hier über unsere Erfahrungen und wie wir damit umgegangen sind.

Inhaltsverzeichnis

Wenn Dein Baby nicht schlafen will

Das Thema Schlafen bei Babys ist wohl für jede Familie ein Dauerbrenner. Auf der einen Seite schlafen Babys im ersten Jahr sehr viel, auf der anderen Seite gehen damit auch die größten Herausforderungen einher. Schuld sind zumeist die verschiedenen Phasen der Entwicklung. Aber auch das schmerzvolle Zahnen oder ein Infekt halten die lieben Kleinen immer wieder vom schlafen ab.

Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass jedes Baby anders mit dem Thema Schlafen umgeht. Bei den einen klappt es nahezu problemlos, während es bei anderen eine schiere Tortur ist. Hugo ist eigentlich ein sehr gute Schläfer. Grade in den ersten Monaten gab es kaum Probleme. Lediglich ein Infekt mit drei Monaten bescherte uns allen schlaflose Nächte. Ansonsten ist die Zahl der fiesen Nächte für Maren und mich überschaubar, wenn auch eindrucksvoll in unserer Erinnerung. 🙂

Scheiß Nächte dank Zahnen

Die lieben kleinen Beißerchen. Was muss das eine Qual sein, Zähne zu bekommen, wenn ich mir Hugo so anschaue. Der arme kleine Mann hat gefühlt ab dem vierten Monat alle klassischen Symptome. Ständig ist die Hand im Mund und es wird heftig darauf rumgekaut. Seine Wangen sind immer mal wieder deutlich gerötet. Die ersten Konturen sind auch einige Wochen später bereits sichtbar geworden. Aber gekommen sind sie erst wesentlich später.

Mit ca. 10 1/2 Monaten hat es dann angefangen richtig heftig zu werden. Die beiden Zähne mittig unten sind als erstes durchgebrochen. Ein Prozess, der sich halt leider überwiegend nachts abspielt. An Schlaf war da nicht wirklich zu denken. Hugo war sehr unruhig, hat natürlich viel geweint und brauchte viel Zuneigung.

Dieser ständige Schlafentzug geht dementsprechend auch auf unsere Nerven, so dass die Tage sehr lang werden…

Was helfen kann ⇒ 5 Tipps, wie Dein Baby besser schläft

Scheiß Nächte dank Infekt

Babys sind in der Regel rund zwölf Mal krank im ersten Jahr. Also mehr oder weniger jeden Monat. Mal richtig heftig und beängstigend, dann wieder „nur“ der obligatorische Schnupfen. Was bei einem Infekt garantiert einhergeht, sind scheiß Nächte. Dein Baby weiß nicht was mit ihm/ihr los ist, es fühlt sich halt einfach krank. Der Körper will sich ausruhen und regenerieren, doch das weiß Dein Baby leider nicht.

Hinzu kommt, dass der Körper – rein biologisch – abends „runter fährt“. Der Cortisonspiegel sinkt und der Hormonhaushalt verändert sich. Das bewirkt leider auch, dass das Einschlafen nicht so gut klappt. Wahrscheinlich möchte Dein Baby in diesem Zustand auch die körperliche Nähe zu Mama & Papa.

Hugo’s Infekte verliefen meist nach diesem Schema. Bei Schnupfen ist das Atmen problematisch. Wenn es sehr doll war, war der Schnuller keine Hilfe, da er sonst keine Luft bekommen hätte. Infekte schlagen bei ihm schnell auf die Bronchien, weshalb wir auch ein, zwei Mal mit Pseudokrupp mitten in der Nacht ins Krankenhaus gefahren sind. Siehe auch „Hugo’s erstes Weihnachten„.

Scheiß Nächte dank Entwicklungsschub

Eine weitere Herausforderung für den Schlafrhythmus Deines Babys sind die verschiedenen Entwicklungsschübe. In den ersten 14 Monaten durchläuft Dein Baby zehn unglaubliche Sprünge in der mentalen Entwicklung (zum Buchtipp „Oje, ich wachse!“). All das muss verarbeitet werden. Und diese Verarbeitung findet hauptsächlich wiederum nachts statt. Das bewirkt, dass Dein Baby während dieser Phasen sehr unruhig sein kann.

In Erinnerung ist hier eine Nacht, in der alle 1-2 Stunden vom Babyphone geweckt wurden. Hugo war so nervös und unruhig. Wir haben alles probiert. Stundenlang getragen, gesungen. Ihn in die Trage gepackt, mit dem Kinderwagen durch den Regen und sogar als letzte Instanz morgens um fünf eine Runde Autofahren…

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Irgendwann schlafen sie alle

Wir sind gespannt auf einen kleinen Einblick in Deine scheiß Nächte. Erzähl’s uns in Deinem Kommentar.

Bis dahin, Richard & Hugo.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

2 Gedanken zu „Scheiß Nächte“

  1. Hi Richard,
    auch ich kann mich noch sehr gut an die vielen schlaflosen Nächte meiner zwei Mädels erinnern.
    Dazu kam, dass sie beide generell sehr schlechte Schläferinnen sind. So gab es auch tagsüber wenig Auszeiten und ich bin zeitweise selbst wie ein „Mombie“ herum gelaufen. Mir kam es auch immer so vor, als ob wir jede Krankheit mitnehmen würden. War die eine gesund, war die andere dafür krank und umgekehrt. Das alles war wirklich sehr kräfterauend.
    Als ich einmal meine Kinderärztin darauf angesprochen hatte, meinte sie, die Phasen mit den vielen Krankheiten würden irgendwann vergehen und dafür wäre das Immunsystem dann so gestärkt, dass sie deutlich weniger krank werden würden.
    zu dem Zeitpunkt glaubte ich ihr natürlich kein Wort.
    Aber wie sooft hat sie Recht behalten. Jetzt, wo meine zwei in die Schule gehen, sind sie kaum noch krank. Auch wenn die halbe Schule flach liegt, sind meine fit wie ein Turnschuh. Und falls sie doch mal krank sind, was wirklich selten geworden ist, ist es innerhalb von zwei Tagen wieder vorbei.

    Liebe Grüße
    Sabine

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    • Hallo Sabine, ganz herzlichen Dank für Dein tolles Feedback! Ja, „Mom-“ & „Dadbie“ wandeln hier auch so durch den Tag…:-) Aber ich bin mir auch sicher, dass es von Zeit zu Zeit immer & immer besser wird. Den Kreislauf der Infekte hat man mit zwei Kindern bestimmt noch rasanter, wenn auch mit einem das ganze sehr kräftezehrend ist. Aber Du hast Recht, es stärkt das Immunsystem & auch wir Eltern lernen mit jedem Infekt dazu. LG, Richard & Hugo.

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