Gemeinsam gegen Mobbing: Tipps zum Schutz Deines Kindes

Als Elternteil möchtest Du das Beste für Dein Kind – Schutz, Geborgenheit und Glück. Leider ist Mobbing eine traurige Realität, mit der viele Kinder konfrontiert werden. Es kann ihr Selbstvertrauen erschüttern, ihre psychische Gesundheit beeinträchtigen und ihre schulische Leistung negativ beeinflussen. Doch als Mamas und Papas haben wir die Macht, unsere Kinder vor dieser schädlichen Erfahrung zu bewahren. In diesem Artikel teile ich mit Dir 3 wichtige Tipps, wie Du Dein Kind wirksam vor Mobbing schützen und was du überhaupt dagegen tun kannst. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Kinder in einer sicheren und respektvollen Umgebung aufwachsen.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Birgit Gattringer, u.a. Dipl. Kinder- und Jugendmentaltrainerin und richtet sich an Eltern im allgemeinen sowie an betroffene Eltern, deren Kinder Opfer von Mobbing geworden sind.

Ab wann ist es Mobbing?

Mobbing ist nicht mehr nur ein Problem am Arbeitsplatz – es tritt immer häufiger bereits in der Grundschule auf. Streitereien und kleine Ärgereien unter Kindern sind normal, denn sie helfen ihnen, den Umgang mit Konflikten zu erlernen. Doch wann wird es zu Mobbing? Mobbing bezeichnet systematische und gezielte Übergriffe über einen längeren Zeitraum auf ein einzelnes Kind. Das Opfer wird körperlich, psychisch oder verbal von einzelnen oder mehreren Tätern angegriffen. Sie werden gehänselt, verspottet, beleidigt, ignoriert, bedroht und vieles mehr. Das Opfer leidet und fühlt sich meist hilflos gegenüber den Angriffen. Die Situation verschlimmert sich von Tag zu Tag, während die Täter die Schwäche des Opfers ausnutzen.

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Frühwarnzeichen erkennen

Als Elternteil ist es wichtig, frühzeitig die Anzeichen von Mobbing bei Deinem Kind zu erkennen:

  • Oftmals zeigt sich das Opfer mit verändertem Verhalten oder emotionalen Veränderungen.
  • Achte auf Anzeichen wie plötzliche Rückzugstendenzen, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder sogar körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen.
  • Beobachte das Verhalten Deines Kindes genau und sei offen für Kommunikation.
  • Ermutige Dein Kind, sich Dir anzuvertrauen und über seine Erfahrungen zu sprechen.

Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation hilft, Mobbing frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Dein Kind zu schützen. Auch wenn Dir jetzt das ein oder andere Warnzeichen bekannt vorkommt, muss es nicht gleich mit Mobbing in ​Verbindung gebracht werden. Das ist natürlich auch immer abhängig von der jeweiligen Situation. Dennoch darf es auch nicht auf die “ leichte Schulter” genommen werden.

Deshalb erfährst Du nun im Folgenden 3 Tipps zur sofortigen Umsetzung, um Dein Kind vor Mobbing zu schützen!

Präventive Maßnahmen ergreifen

Um Dein Kind aktiv zu schützen, können präventive Maßnahmen helfen, potenzielle Mobbing-Situationen zu vermeiden. Hier sind drei wichtige Tipps:

  1. Förderung von sozialen Kompetenzen: Hilf Deinem Kind, soziale Fähigkeiten wie Empathie, Teamarbeit und Konfliktlösung zu entwickeln. Ermutige es, anderen gegenüber respektvoll und freundlich zu sein. Spiele oder Aktivitäten, die Kooperation und Zusammenarbeit fördern, können dabei helfen.
  2. Schulung des Kindes im Umgang mit Konflikten: Gib Deinem Kind Werkzeuge an die Hand, um Konflikte auf positive Weise zu lösen. Lehre es, gewaltfreie Kommunikation zu nutzen und nach Lösungen statt Schuldige zu suchen. Rollenspiele oder Konfliktlösungsstrategien helfen dabei, diese Fähigkeiten zu trainieren.
  3. Sensibilisierung für Unterschiede und Vielfalt: Ermutige Dein Kind, Unterschiede in Kultur, Aussehen oder Interessen zu akzeptieren und zu respektieren. Fördere Offenheit und Toleranz gegenüber Vielfalt. Besuche kulturelle Veranstaltungen oder engagiere Dich in interkulturellen Projekten, um die Wertschätzung für Unterschiede zu fördern.

Indem Du diese präventiven Maßnahmen umsetzt, kannst Du das Risiko verringern und Dein Kind darauf vorbereiten, mögliche Herausforderungen besser zu bewältigen. Die Entwicklung sozialer Kompetenzen, Konfliktlösungsfähigkeiten und die Förderung von Toleranz schaffen eine positive und unterstützende Umgebung, in der Mobbing weniger wahrscheinlich ist.

Denke daran, dass diese Maßnahmen nicht nur einmalig angewendet werden sollten, sondern kontinuierlich in den Alltag integriert werden sollten. Indem Du als Elternteil ein Vorbild bist und Dein Kind dabei unterstützt, diese Fähigkeiten zu entwickeln, kannst Du einen wichtigen Beitrag leisten, um Mobbing vorzubeugen und Dein Kind zu schützen. Gleichzeitig fördert ihr als Eltern durch das Anwenden präventiver Maßnahmen eure Mutter- bzw. Vater-Kind Bindung.

Und was kannst Du tun, wenn Dein Kind bereits im Mobbing ist?

1. Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl

Um Dein Kind effektiv vor Mobbing zu schützen, ist es entscheidend, sein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu stärken. Unterstütze Dein Kind dabei, seine individuellen Stärken und Talente zu entdecken und zu entwickeln. Positive Aufmerksamkeit und Bestärkung ist dabei wichtig, und zwar: Sich selbst treu zu bleiben und für seine Überzeugungen einzustehen.

Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Anna, einer leidenschaftlichen jungen Künstlerin. Als sie in der Schule gehänselt wurde, fand sie Trost und Selbstvertrauen in ihrer Kunst. Ihre Eltern unterstützten sie, indem sie ihre Werke anerkennen und sie zu Kunstwettbewerben ermutigten. Dadurch gewann Anna an Selbstbewusstsein. Indem Du Dein Kind ermutigst, seine Interessen und Leidenschaften zu verfolgen, kannst Du ihm dabei helfen, eine starke innere Basis aufzubauen und besser mit möglichen Mobbing-Situationen umzugehen.

2. Kommunikation mit Deinem Kind

Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit Deinem Kind ist entscheidend, um es vor Mobbing zu schützen. Schaffe einen Raum, in dem es sich sicher fühlt, über seine Erfahrungen zu sprechen. Zeige Interesse an seinem Alltag, seinen Freunden und der Schule. Frage nach, wie es sich fühlt und ob es vielleicht Probleme gibt.

Ein Beispiel hierfür ist Max, der sich plötzlich zurückzog und gereizt wirkte. Seine Mutter nahm sich Zeit, um mit ihm zu reden und ermutigte ihn, offen über seine Sorgen zu sprechen. Dabei fand die Mutter heraus, dass Max seit einiger Zeit von einem Mitschüler schikaniert wurde. Durch diese offene Kommunikation konnte die Mutter schnell handeln und Unterstützung suchen. Indem Du die Kommunikationswege mit Deinem Kind offen hältst, kannst Du frühzeitig auf die Vorstufen von Mobbing reagieren und gemeinsam Lösungswege finden.

3. Aufbau eines unterstützenden Netzwerks

Um Dein Kind effektiv vor Mobbing zu schützen, ist es wichtig, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen. Suche den Kontakt zu anderen Eltern, Lehrern und Freunden Deines Kindes. Teile Deine Sorgen und informiere sie über die Situation. Gemeinsam könnt ihr Maßnahmen ergreifen, um das Mobbing zu stoppen und das Wohlbefinden Deines Kindes zu verbessern.

Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Luca, der in der Schule geärgert wurde. Seine Mutter suchte das Gespräch mit anderen betroffenen Eltern und informierte die Lehrer über die Vorfälle. Gemeinsam entwickelten sie eine Strategie, um Luca zu unterstützen und Mobbing vorzubeugen. Durch dieses Netzwerk konnte Luca schließlich die nötige Unterstützung erhalten und das Mobbing wurde erfolgreich eingedämmt. Indem Du ein unterstützendes Netzwerk aufbaust, kannst Du die Kräfte bündeln und Deinem Kind helfen, sich sicher und geschützt zu fühlen.

Fazit

Mobbing ist ein ernstes Problem, das sowohl im Arbeitsleben als auch schon in der Grundschule auftreten kann. Als Eltern ist es unsere Verantwortung, unsere Kinder vor Mobbing zu schützen. Durch präventive Maßnahmen, schnelles Handeln bei Mobbing -Vorfällen. Durch Nachbetreuung und langfristige Unterstützung können wir unseren Kindern helfen, diese Herausforderung zu bewältigen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Eltern und ihre Kinder niemals alleine sind. Es gibt immer Hilfe und Unterstützung. Indem wir uns aktiv für eine Kultur des Respekts und der Toleranz einsetzen, können wir eine sichere und unterstützende Umgebung für unsere Kinder schaffen. Lasst uns gemeinsam gegen Mobbing kämpfen und eine positive Veränderung bewirken. Denn unsere Kinder verdienen es, frei von Mobbing aufzuwachsen und ihr volles Potenzial zu entfalten. Zusammen können wir es schaffen!

Über die Autorin:

Birgit Gattringer (Elterncoach)

Mag. (FH) Birgit Gattringer ist familylab-Trainerin nach Jesper Juul, Dipl. Mentaltrainerin und Dipl. Kinder- und Jugendmentaltrainerin. Sie ist selbst Mama von 2 Jungs und gibt ihr Wissen auf der Plattform Starke Kids weiter. Ihr Herzensthema ist es, ein harmonisches Umfeld für Kinder zu schaffen, in dem die Kinder selbstbewusst und stark für’s Leben heranwachsen können.

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