PEKiP Frühförderung – Welchen Nutzen haben PEKiP-Kurse für Babys?

Das Konzept des Prager Eltern-Kind-Programms, kurz PEKiP, ist es, im ersten Lebensjahr des Kindes eine Frühförderung für Babys zu gestalten. In Zusammenarbeit in einer Gruppe von Gleichgesinnten und deren Babys wird damit nicht nur ein gemeinschaftliches Zusammentreffen organisiert, sondern auch der Austausch an Erfahrungen. Dieses Gruppentreffen kannst Du Dir wie eine Krabbelgruppe vorstellen, wo Du sicherlich viel Neues erfährst und auch neue Freunde findest.

Inhaltsverzeichnis

Wofür steht PEKiP?

PEKiP steht für das Prager Eltern-Kind-Programm, welches von dem Prager Psychologen Jaroslav Koch entwickelt wurde. Der Psychologe Jaroslav Koch hat in den 70ern herausgefunden, dass Babys sehr viel mehr Fähigkeiten besitzen, als man vielleicht erwarten würde. Durch das Spielen und anderen Anregungen werden die Fähigkeiten der Babys im ersten Lebensjahr enorm gefördert.

Daraus hat sich im Laufe der Jahre ein fester Bestandteil in der kindlichen Frühförderung in Form von Eltern-Kind-Kursen entwickelt.

Was erwartet mich bei einem PEKiP-Kurs?

Sobald Dein Baby zwischen vier und sechs Wochen alt ist, darfst Du mit ihm einen PEKiP-Kurs besuchen. Es ist aber nicht so, dass Du bereits in diesem Alter schon an Kursen teilnehmen musst. Selbstverständlich kannst Du das auch erst viel später tun. Dein Baby und Du könnt diesen Kurs so lange besuchen, bis Dein Baby zu laufen beginnt.

Generell empfehlen wir werdenden Eltern, sich frühzeitig um mögliche Eltern-Kind-Kurse zu bewerben, da die verfügbaren Plätze in der Regel limitiert und schnell ausgebucht sind.

Richard & Maren – Eltern & Blogger

Bei der Zusammenstellung der Kursgruppen wird darauf geachtet, dass alle Babys ca. dasselbe Alter haben. Wenn Du nun an einem Gruppentreffen teilnimmst, wird Dein Baby ausgezogen und darf sich nackt auf den weichen Matten bewegen. Selbstverständlich ist der Gruppenraum dabei richtig temperiert, damit sich kein Baby erkälten kann.

Eine Kursleiterin steht der Gruppe bei und gibt hilfreiche Tipps. In erster Linie wird darauf geachtet, wie sich die Babys zu Aktionen motivieren lassen. Mit weichen Bällen und Tüchern, die in der Luft bewegt werden sowie mit Klatschen und Singen werden die Babys dazu motiviert, sich zu bewegen.

Eines der Ziele ist dabei, dass die Babys ihre Beine und Arme strecken und bewegen. Ältere Babys beginnen sich zu drehen und halten ihren Kopf hoch. Ist Dein Baby in das Krabbelalter gekommen, werden auch noch Übungen für das Gleichgewicht durchgeführt.

Die Leiterin des Kurses steht aber auch Dir und den anderen Eltern zur Seite. Sie berät und gibt Dir Tipps, wie Du Dein Baby auch zu Hause motivieren und fördern kannst. Handlungen, die Dein Baby ausführt, können natürlich ebenfalls mit der Leiterin des Kurses besprochen und analysiert werden. Die Leiterin bestärkt oder korrigiert Dein Verhalten oder das Deines Babys.

PEKiP-Kurse Ablauf

Bei einem Kurs nehmen maximal acht Erwachsene mit ihrem Baby teil. Es ist aber immer nur einer der Elternteile mit dem Baby in diesem Kurs. Selbstverständlich können die Eltern sich bei den Besuchen abwechseln. Eine Kurseinheit dauert rund 90 Minuten und findet einmal wöchentlich bis maximal zum ersten Lebensjahr statt.

Alle Teilnehmer des Kurses finden sich in einem Raum zusammen, der für die Babys gut temperiert ist. Der Grund dafür ist es, dass die Babys während des Kurses in der Regel nackt sind. Die Kursleiter bieten Anregungen für die Sinne und andere spielerische Aktivitäten, um Dein Baby zur Bewegung zu motivieren an. Dabei wird gemeinsam gesungen, das Baby gestreichelt und mit altersgerechten Materialien und auch Spielzeug gespielt. Babys werden zum Beispiel auch auf den Bauch gelegt, um die Muskulatur des Nackens zu stärken.

Du solltest Dir immer bewusst vor Augen halten, dass ein PEKiP-Kurs Spaß und Freude machen und nicht von Stress begleitet werden sollte. Der Kurs ist dazu da, Dein Baby zu fördern und nicht zu überfordern. Deswegen ist auch während eines Kurses immer darauf zu achten, welche Bedürfnisse Dein Baby hat. Ist Dein Baby müde, darf es selbstverständlich schlafen. Hat Dein Baby Hunger oder Durst, darf es gestillt werden, essen oder trinken. Dein Baby steht bei dem Kurs im Vordergrund und es soll sich damit wohlfühlen, wie auch Du selbst.

PEKiP-Kurs Ziele

Eines der wichtigsten Ziele eines PEKiP-Kurses ist es, die Beziehung zwischen den Eltern und dem Baby zu stärken. Wenn Du Dein Baby beobachtest, wirst Du besser erkennen können, was Dein Kind benötigt und Du wirst Dein Kind noch besser verstehen.

Unterstützung der Entwicklung Deines Babys durch Bewegung, Spiel und Anregungen der Sinne. In diesem Kurs wird nichts erzwungen. Dein Baby wird lediglich animiert, um von selbst aktiv zu werden.

Austausch von Erfahrungen zwischen jungen Eltern und gegenseitige Unterstützung. Dabei geht es um Erfahrungen wie Gewichtszunahme, das Stillen, das Verhalten des Schlafes und vieles mehr.

Der frühe Kontakt Deines Babys zu anderen Babys ist sehr wertvoll. Wenn Du keine gleichaltrigen Babys im Familien- oder Freundeskreis hast, ist es sehr von Vorteil, einen Kurs zu besuchen. Kinder brauchen Kontakt zu Kindern. Das gilt auch für Babys.

Welche Kritik gibt es an PEKiP-Kursen für Babys?

Wie überall gibt es auch zu PEKiP selbstverständlich Kritik und vereinzelt Kritiker. So zum Beispiel meinen einige Psychotherapeuten, dass es mit dem Erscheinen der verschiedensten Babykurse viel mehr Kinder in der Schreiambulanz gibt. Diese Psychologen sehen den Grund darin, dass mit den Babys zu viele Kurse der Förderung besucht werden. Es wird dazu gesagt, dass sich ein Wahn der Frühförderung entwickelt und Babys überfordert werden. Es ist aber bis jetzt nicht wirklich erforscht, ob ein Kurs für Babys oder auch PEKiP sich negativ auf Babys auswirkt oder langfristig gesehen sogar schadet.

Wie bei allem, was auch wir Erwachsenen tun, sollte alles mit Maß und Ziel gemacht werden. Sicher ist auch Dir klar, dass ein zu viel, egal was Du jetzt in der Freizeit gerne machst, wie schwimmen, tanzen, Musik oder Radfahren, nicht immer gut ist. Deswegen solltest Du auch bei Deinem Baby nicht damit übertreiben. Du musst nicht täglich einen anderen Kurs für die Frühförderung besuchen. Nicht jeder Tag der Woche sollte mit Babyschwimmen, Babyturnen oder Babyyoga verplant sein. Das kann nicht nur für Dein Baby zu viel werden, sondern auch für Dich.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann nur gesagt werden, dass ein PEKiP-Kurs sicher nichts Negatives ist. Du verbringst Zeit mit Deinem Baby und anderen, die ebenfalls gleichaltrige Babys haben. Austausch von Erfahrungen ist gerade, wenn es Dein erstes Kind ist, sicherlich sehr von Vorteil. Viele Eltern mit dem ersten Baby haben im persönlichen Umfeld oft keine Angehörigen oder Freunde mit einem gleichaltrigen Kind. Daher ist dieser Kurs etwas Positives für Euch beide, für Dich und Dein Baby.

Nutzt daher das Angebot für einen PEKiP-Kurs zur Frühförderung oder andere Babykurse, die in eurer Nähe angeboten werden. Es stärkt eure Eltern-Kind-Bindung von Anfang an!

LG, Richard & Maren.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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