Tagesmutter aus der Papa-Perspektive

Die Eingewöhnung bei der Tagesmutter liegt nun hinter uns. Die ersten Tage in einem neuen Abschnitt ziehen an uns vorbei. Ein Alltag im Sinne von #worklifebalance. Wie sieht es aus, wenn beide Elternteile arbeiten und das Kind bei einer Tagesmutter betreut wird? Welche positiven Aspekte bringt die Betreuung mit sich? Welche Sorgen machen wir Eltern uns? Ich berichte Dir zu unserem „neuen“ Alltag aus der Papa-Perspektive.

Unser neuer Familienalltag mit Betreuung durch eine Tagesmutter

Hugo wird an vier Tagen die Woche von seiner Tagesmutter betreut. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ihn am Donnerstag bereits mittags abzuholen.Wir haben diese Entscheidung bewusst getroffen. Zum einen, weil Maren weiterhin so viel Zeit wie möglich für das Mama sein haben möchte.

Zum anderen, weil wir überzeugt sind, Hugo etwas reduzierter betreuen zu lassen. Der Kindergarten kommt schneller als gedacht und wir möchten die ersten, so prägenden Jahre in Hugo’s Leben bewusst gemeinsam genießen.

Für gewöhnlich…

…bringe ich Hugo morgens zur Tagesmutter. Je nach Wetterlage mit dem Rad oder Auto.

Generell bleibt morgens wenig gemeinsame Zeit. Da Hugo ein Frühaufsteher ist, bekommt er ein kleines Frühstück (Brot oder Porridge und Obst) und wir Eltern trinken einen Cappuccino.

Maren muss um 7:30 Uhr bei der Arbeit sein, ich um 8:00 Uhr. Das erfordert eine eingespielte Routine sowie wenig Platz für „Quatsch am Morgen…“ 🙂

Ich übergebe ihn dann ab ca. 7:30 Uhr der Tagesmutter und mache mich anschließend auf den Weg zur Arbeit. Das Abholen obliegt dann Maren und mit meinem Feierabend beginnen dann noch ein paar gemeinsame Stunden Familienleben.

Alles in allem also ein gut getakteter Alltag, bei dem die Ausnahme die Regel bestätigt…

Die Papa-Perspektive

Wir sind überzeugt, dass eine Betreuung im Alter von 1 1/2 Jahren das Richtige ist. Die Möglichkeit, Zeit mit Kindern gleichen Alters zu verbringen, ist enorm wichtig. Es fördert die Sozialkompetenz und die Weiterentwicklung. Kinder lernen sehr schnell und der Austausch mit Gleichaltrigen ist ein wichtiger Aspekt im Heranwachsen.

Dennoch fällt es uns auch sehr schwer, ein Stück weit los zulassen. Und es fühlt sich auch früh an, na klar. Man fühlt sich etwas hilflos und weit weg. Es wird einem bewusst, wie schnell eigentlich 1 1/2 Jahre vergehen, wenn dieses einst kleine Paket nun einen Teil seines Tages alleine gestaltet.

Alleine im Sinne von keiner elterlichen Fürsorge. Es fühlt sich nach dem „Ernst des Lebens“ für Hugo an, wenn ich mir vorstelle, dass Maren und ich wie selbstverständlich arbeiten gehen (müssen) und Hugo zur Tagesmutter geht.

Gleichzeitig muss man viel Vertrauen aufbringen und positiv denken. Sowohl seinem Kind gegenüber, als auch der Tagesmutter. Es bestärkt das Kind seinen Weg zu finden.

Jetzt, nach ca. 6 Monaten bei der Tagesmutter, kann ich meine ersten Eindrücke auch nur bestätigen. Das Verabschieden morgens klappt jetzt sehr gut, weil Hugo den Ablauf kennt und weiß, was auf ihn zukommt. Das macht uns schon mächtig stolz, wie er seinen „Ernst des Lebens“ mit nicht einmal 2 Jahren schon meistert.

Meine Tipps zur Eingewöhnung aus der Papa-Perspektive: gib Deinem Kind alle Zeit, die sie/er braucht. Je früher die Möglichkeit des Reinschnupperns besteht, desto besser. So kann Dein sich langsam an die neue Umgebung, die Betreuung und die anderen Kinder gewöhnen. Darüber hinaus lernt es so sehr schnell die täglichen Abläufe zu verinnerlichen. Ganz wichtig: lass Dich von schlechteren Tagen nicht entmutigen! Es ist ein Prozess, der Zeit benötigt.

Richard – Papa & Blogger

Welche Erfahrungen hast Du mit Deinem Kind/Deinen Kindern bei der Eingewöhnung gemacht?

LG, Richard & Hugo.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

22 Gedanken zu „Tagesmutter aus der Papa-Perspektive“

  1. Hallo Richard, ich lese deinen Blog heute das erste Mal, er gefällt mir richtig gut, wie viele Gedanken du dir machst, toll! Kids Loslassen ist nicht so leicht, das kann ich gut nachvollziehen, obschon ich keine Kinder habe und ein fröhliches Single Leben führe … liebe Grüße Bettina

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    • Howdie Bettina, ganz herzlichen Dank für die schönen Worte! Ja, es ist ein Prozess, der im Grunde mittlerweile jeden Tag ein kleines bisschen vonstatten geht & wahrlich nicht leicht ist. Da ist es sehr wichtig, bewusst zu genießen! LG, Richard & Hugo

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  2. Huhu,

    ich finde es auch wichtig das Kinder mit altersgleichen in Kontakt kommen. Mama und Papa sind zwar toll, aber können das nich ersetzen. Meist ist die Betreuung anderen zu überlassen schlimmer für die Eltern als für die Kids, da sie sich oft schnell ablenken lassen. Toll, das ihr das so gemeistert bekommt.

    LG
    Steffi

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  3. Sehr schön geschrieben 🙂
    wir haben unsere Tochter auch bereits mit 18 Monaten in die Kita gegeben,
    (Vorher war sie für 4 Monate bei der Tagesmutter für 3 Std. am Tag)
    Wir haben es nicht bereut, die Kids lernen so viel, wenn sie mit anderen Kindern umgeben sind, das ist wirklich sehr schön mit anzusehen

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    • Hi Denise, ja Du hast ganz Recht! Die Verabschiedung morgens ist nicht immer leicht, aber wenn er nachmittags, beim Abholen, auch gar nicht gehen will, ist das wiederum auch ein schönes Zeichen. LG & vielen Dank für Deinen Kommentar, Richard & Hugo.

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  4. Das ist ein echt interessantes Thema! Marlene ist zwar erst 6 Monate alt, aber irgendwie denke ich immer öfter ans die Kinderbetreuung… ich würd so gerne wieder arbeiten, aber mit Baby geht das natürlich einfach nicht so leicht…

    Alles Liebe
    Katii

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    • Hallo Katii! Ja, ein Thema, das uns Eltern echt umtreibt. Viele Faktoren spielen hier eine Rolle & sollten berücksichtigt werden. Wir drücken euch die Daumen, dass ihr einen Krippenplatz oder eine liebevolle Tagesmutter* findet. LG, Richard & Hugo.

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  5. Ich kenne die Situation nicht, da ich selbst keine Kinder habe. Kann mir aber vorstellen, dass das keine leichte Entscheidung war. Immerhin will man eigentlich soviel wie möglich Zeit mit seinem Kind verbringen, andererseits muss es auch finanziell oder auch jobmäßig laufen.

    Toll, dass ihr das so super gemeistert habt es war für euch bestimmt die richtige Entscheidung.

    Alles Liebe,
    Julia

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    • Hi Julia, klasse Feedback; vielen Dank dafür! Ja, man fühlt sich etwas hin- & hergerissen. Man macht sich viele Gedanken & am Ende muss man eine von vielen Entscheidungen treffen. Dir auch alles Liebe, Richard & Hugo.

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  6. Ich finde es super, dass ihr da so überzeugt seid, denn das ist das Allerwichtigste. Ich glaube nämlich, dass es nur dann falsch sein kann, wenn man gegen seine eigenen Überzeugungen handelt. Der Kontakt zu anderen Kindern ist auf jeden Fall sehr wichtig!

    Alles Liebe, Tina

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  7. Sehr schön geschrieben.
    Ich habe nur jahrelang Kinder betreut und habe keine eigenen, aber finde auch, dass man bei vielen Kids merkt, ob sie früh Kontakt zu anderen Kindern hatten oder nicht.
    Ich finde, ihr habt eine super Balance gefunden zwischen Familienzeit und Fremdbetreuung.

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  8. Da habt ihr ja einen spannenden neuen Lebensweg eingeschlagen! Ich finde es toll, wie super das bei euch funktioniert und muss als Mama nochmal einen besonderen Lob an dich aussprechen! Mein Mann verlässt morgens bereits um 6 Uhr das Haus und kommt abends ebenso spät wieder heim, so war ich trotz vollzeit Job immer alleine mit den Kindern. Jetzt in der Elternzeit genieße ich die entspanntheit. Vielleicht kannst Du dir ja paar Tipps aus meiner Erfahrung aus dem Beitrag holen.

    Viele Grüße
    Wioleta

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    • Hi Wioleta, hört sich gut an. Vielen lieben Dank, das freut mich! Es ist schon schwierig, Job & Familie so unter einen Hut zu bekommen, dass es allen möglichst gerecht ist. Egal wer arbeiten geht. LG, Richard & Hugo.

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